– Was Auskunfteien über dich wissen und wie sie deine Kreditwürdigkeit beeinflussen

In Deutschland gibt es Institutionen, die systematisch Informationen über dein Zahlungsverhalten sammeln und auswerten – sogenannte Wirtschaftsauskunfteien. Die bekannteste unter ihnen ist die SCHUFA. Sie beeinflusst mit ihren Bewertungen, ob du einen Kredit bekommst, einen Handyvertrag abschließen kannst – oder sogar ein Mietverhältnis.
Doch was genau tun diese Auskunfteien eigentlich? Wer bekommt deine Daten? Und was kannst du tun, um deine Bonität zu schützen – oder zu verbessern?
🧠 Was ist die SCHUFA?
SCHUFA steht für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“. Sie ist die größte Auskunftei in Deutschland und speichert Daten über rund 68 Millionen Privatpersonen.
Anders als viele denken, ist die SCHUFA kein staatliches Organ, sondern ein privatwirtschaftliches Unternehmen, an dem große Banken, Handelsunternehmen und Telekommunikationsfirmen beteiligt sind.
🏢 Weitere wichtige Auskunfteien in Deutschland
Neben der SCHUFA gibt es noch weitere relevante Auskunfteien, z. B.:
Auskunftei | Kurzinfo |
---|---|
CRIF GmbH | Sitz in Hamburg, international aktiv, verarbeitet u. a. Daten von Inkassounternehmen |
Bürgel (Creditreform Boniversum) | Teil von Creditreform, stark im B2B-Bereich |
Infoscore Consumer Data | Tochter von Arvato (Bertelsmann), oft bei Versandhandel aktiv |
Deltavista / Regis24 | Weniger verbreitet, aber gelegentlich bei Online-Anbietern genutzt |
Diese Unternehmen sammeln vergleichbare Informationen wie die SCHUFA, sind jedoch je nach Branche unterschiedlich stark vertreten.
📈 Welche Daten speichern Auskunfteien?
Nicht alles – aber vieles. Typischerweise:
- Name, Geburtsdatum, Anschrift
- Anzahl und Art deiner Girokonten, Kreditkarten, Mobilfunkverträge, Leasingverträge
- Laufende Kredite, Ratenkäufe
- Zahlungsausfälle, Mahnverfahren, Inkassoverfahren
- Gerichtliche Negativmerkmale (z. B. eidesstattliche Versicherung, Privatinsolvenz)
- Anzahl von Anfragen zu deiner Bonität (z. B. bei Kreditanträgen)
💡 Wichtig: Einkommen, Vermögen oder Beruf werden nicht gespeichert – die SCHUFA weiß also nichts über deinen Kontostand oder dein Gehalt.
⚙️ Wie funktioniert der SCHUFA-Score?
Die SCHUFA errechnet aus den gesammelten Daten einen Score-Wert – typischerweise zwischen 0 % und 100 %.
Je höher dein Score, desto niedriger stuft man dein Ausfallrisiko ein.
Beispielhafte Scorebereiche:
- > 97 %: Sehr geringes Risiko → gute Kreditkonditionen möglich
- 90 – 95 %: Mittleres Risiko → höhere Zinsen oder Nachfragen möglich
- < 90 %: Erhöhtes Risiko → viele Banken lehnen ab
🧮 Die genaue Formel zur Berechnung des Score ist nicht öffentlich. Nur grobe Faktoren sind bekannt: z. B. Vertragsanzahl, Zahlungsmoral, Dauer der Geschäftsbeziehungen etc.
🔗 Wer bekommt deine Daten – und warum?
Auskunfteien arbeiten mit sogenannten Vertragspartnern zusammen. Das sind u. a.:
- Banken und Sparkassen
- Telekommunikationsanbieter (z. B. Mobilfunkverträge)
- Versandhändler und Zahlungsdienstleister (z. B. Klarna)
- Vermieter, Inkassobüros
Nur wer ein berechtigtes Interesse hat (nach §31 BDSG), darf Auskünfte einholen. Für jede Abfrage muss es also einen konkreten Anlass geben – z. B. ein Kreditantrag, ein Kauf auf Rechnung oder ein Mietverhältnis.
🔐 Welche Rechte hast du?
Als Verbraucher*in hast du das Recht auf:
- Kostenlose Selbstauskunft (1× jährlich) → unter www.meineschufa.de
- Berichtigung falscher Einträge
- Löschung veralteter Daten (nach Fristen wie 3 Jahre bei erledigten Inkassofällen)
- Widerspruch gegen fehlerhafte oder unzulässige Datenspeicherung
💡 Tipp: Prüfe deine SCHUFA mindestens einmal im Jahr kostenlos, um fehlerhafte Einträge frühzeitig zu erkennen.
🚨 Negativeinträge: Wann es kritisch wird
Ein sogenannter Negativeintrag in deiner SCHUFA kann ernsthafte Folgen haben – z. B.:
- Keine Kreditvergabe
- Kein Handyvertrag
- Kontoeröffnung wird abgelehnt
- Kein Mietvertrag bei gewerblichen Vermietern
Typische Gründe für negative Einträge:
- Mahnverfahren oder gerichtlicher Mahnbescheid
- Vollstreckungsbescheid
- Eidesstattliche Versicherung
- Insolvenzverfahren
👉 Wichtig: Ein einziger negativer Eintrag kann dein Score massiv senken.
🔧 Was du aktiv tun kannst
- ✅ Rechnungen immer pünktlich zahlen
- 🚫 Nicht zu viele Verträge auf einmal abschließen
- 📉 Kreditanfragen sparsam stellen – am besten als „Konditionenanfrage“, nicht als „Anfrage Kredit“
- 🧾 Alte Schulden begleichen und löschen lassen
- 👁️ SCHUFA-Selbstauskunft regelmäßig prüfen
🛠️ Kann man die SCHUFA „löschen lassen“?
Nein – aber fehlerhafte oder veraltete Einträge kannst du korrigieren oder löschen lassen.
Beispiele:
Eintrag | Löschung möglich? |
---|---|
Abgeschlossene Ratenzahlung | Nach 3 Jahren automatisch |
Fehlerhafte Daten | Sofort – mit Nachweis |
Insolvenzverfahren | 3 Jahre nach Abschluss (nach neuem Recht ab 2021) |
📌 Fazit: Die SCHUFA ist kein Gegner – aber sie ist mächtig
Die SCHUFA ist keine „Strafkartei“, sondern ein Dienstleister zur Risikoeinschätzung. Wenn du weißt, wie sie arbeitet, kannst du gezielt Einfluss auf deine Bonität nehmen – und damit Konditionen verbessern, Zugang zu Finanzprodukten erhalten und teure Ablehnungen vermeiden.
🔗 Nützliche Links
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